Alles was du über Trade Republic wissen musst
Du willst ein Depot eröffnen und bist auf der Suche nach dem passenden Broker? Hier erfährst du, ob Trade Republic für dich und deine Anlagestrategie geeignet ist und worauf du unbedingt achten solltest.
Trade Republic ist provisionsfrei – was heißt das für dich?
Die Sparpläne für über 300 ETFs und 1.000 Aktien sind dauerhaft kostenfrei. Bei anderen Brokern zahlst du hierfür abgesehen von Aktions-ETFs, die regelmäßig wechseln, eine Gebühr in unterschiedlicher Höhe. Das ist also ein riesen Pluspunkt, da so 100 % deines Investmentbudgets angelegt wird.
Wenn du statt einem Sparplan eine Einmalanlage tätigen willst oder aktiv Aktien, ETFs und Derivate handeln möchtest, fällt pro Order eine Fremdkostenpauschale von 1 Euro an. Auch das ist im derzeitigen Vergleich sehr niedrig. Diese Pauschale bezahlst du unabhängig vom Ordervolumen (also der Betrag, den du in diesem Auftrag anlegen möchtest). Wenn du zum Beispiel 20.000 € anlegen möchtest, ist die Fremdkostenpauschale vernachlässigbar (1 € von 20.000 € entspricht 0,005 %). Wenn du eine Order in Höhe von 10 € aufgibst, könntest du auch noch etwas länger sparen und dann eine größere Summe anlegen, da du sonst 10 % des Geldes als Kosten zahlen musst (1 € von 10 € entspricht 10 %).
Wie verdient Trade Republic dann sein Geld?
Klingt zu gut um wahr zu sein? Ist es nicht. Es gibt im Prinzip zwei Arten, wie Broker ihr Geld verdienen. Vereinfacht kannst du es dir so vorstellen: Broker A finanziert sich durch die Kosten, die du ihm zahlst. Der Broker erbringt eine Dienstleistung, indem er deine Order bei einem Handelsplatz platziert und für dich das Börsengeschäft abwickelt, und du bezahlst ihn dafür. Trade Republic gehört zur zweiten Kategorie. Broker B bietet dir diesen Service nämlich kostenfrei an und versucht, dadurch mehr Kunden zu gewinnen. Du machst dein Börsengeschäft nicht mit einem anderen Privatanleger, sondern mit dem Broker selbst. Der Broker kauft die Wertpapiere günstiger ein, als er sie dann an einen anderen Kunden wieder verkauft. Der Bid-Kurs (deutsch Geldkurs) ist niedriger, zu ihm kannst du dein Wertpapier verkaufen. Zum höheren Ask-Kurs (deutsch Briefkurs) kannst du ein Wertpapier einkaufen. Der Spread ist die Differenz zwischen den beiden Kursen. Durch diesen sogenannten Bid-Ask-Spread verdient er sein Geld, weil er diese Differenz in die eigene Tasche stecken kann.
Dieses Prinzip kennst du, wenn du schonmal Euro in eine andere Währung umgetauscht hast. Wenn du 100 € in eine Fremdwährung umtauschst und diese dann sofort zurücktauschen würdest, bekommst du von der Wechselstube nicht mehr deine 100 € zurück, da du nun zu einem anderen Kurs, sozusagen dem Verkaufskurs, tauscht.
Deshalb musst du hierauf achten…
Die Kosten für die Dienstleistung zahlst du bei beiden Brokern, auch Trade Republic verschenkt seine Dienste eben nicht. Deshalb ist das auch erstmal kein Problem. Während der Handelszeiten von Xetra ist Trade Republic nämlich an deren Spread gebunden. Bei Trade Republic zahlst du also keinen höheren Spread, als du es an der Börse Xetra tun würdest. Wirklich aufpassen musst du außerhalb der Xetra Handelszeiten (Stand 07.11.2020, Mo bis Fr von 9:00 bis 17:30 Uhr). Dann ist die Spreadbindung aufgehoben und du handelst wahrscheinlich zu schlechteren Kursen. Je nach Ordervolumen macht sich auch das sehr bemerkbar, auch wenn es keine Kosten im eigentlichen Sinne sind.
Lass dich beim Aktienkauf auch nicht vom Chart täuschen. Im Chart wird bei Trade Republic immer der günstigere Bid-Kurs angezeigt. Gerade wenn nach den Xetra-Handelszeiten der Spread größer wird, sinkt der Bid-Kurs oft nochmal. Wenn du aber kaufen möchtest, ist dieser schön günstige Kurs nicht aussagekräftig. Unter dem Chart sind nochmal Bid und Ask aufgeführt.
Du kannst bei Trade Republic auch eine Limit-Order aufgeben. Das bedeutet, dass du statt zum aktuellen Martkurs nur handeln möchtest, wenn ein bestimmter besserer Kurs erreicht wird. Wenn du hier einen Kurs als Limit angibst, der sehr weit weg von dem aktuellen Marktpreis liegt, kann es dir natürlich auch passieren, dass dieser Kurs nie erreicht wird und du dann gar nicht investiert bist. In dem Fall wäre es wohl besser gewesen, etwas mehr für das Wertpapier zu zahlen und an zukünftigen Gewinnen teilzuhaben. Wenn du aber einen Limit-Kurs wählst, der nah am Marktkurs liegt, kannst du dich gegen plötzliche Kursschwankungen absichern. Außerdem wird die Order nach den Xetra-Öffnungszeiten nicht zu einem Kurs ausgeführt, der wegen des Spreads unnötig schlecht ist, sonder dann vielleicht am nächsten Tag. Wenn du deine Order außerhalb der Xetra-Handelszeit aufgibst oder dein Limit-Kurs nicht so schnell erreicht wird, ist das sehr praktisch.
Gleich loslegen
Wenn du weißt, worauf du achten musst, kannst du auf Trade Republic günstig Aktien und ETFs kaufen. Haben dir diese Tipps weitergeholfen und du willst gleich ein Depot eröffnen? Dann kommst du hier zu Trade Republic:*
Ich selbst habe seit März 2020 ein Depot bei Trade Republic und nutze es seitdem für alle meine ETFs. Wenn du noch Fragen zu Trade Republic hast oder dich auch andere Broker interessieren, schreib uns gerne einen Kommentar oder eine E-Mail. Wir freuen uns über deine Fragen und nehmen gerne Themenwünsche für die nächsten Blogartikel an.
*Dies ist ein Affiliate-Link. Wir freuen uns, wenn du damit unsere Arbeit unterstützt, sodass wir noch mehr tolle Inhalte für dich erstellen können. Alle Inhalte, sowie auch dieser Blogartikel, beruhen auf unseren eigenen Erfahrungen und sind unsere freie Meinung. Vertrauen steht für uns an erster Stelle.
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Hi Sarah, jetzt verstehe ich wie diese provisionsfreien Broker ihr Geld verdienen. Bin immer skeptisch wenn etwas „kostenlos“ verkauft wird. Leider ist bei den günstigen Produkten der Kundenservice nicht besonders. Hast du hier Erfahrungen ?
Hi Jan, freut mich, dass dir der Blogartikel so geholfen hat.
Meine persönlichen Erfahrungen mit dem Support von Trade Republic waren zwar ok, aber da wäre auf jeden Fall Luft nach oben. Trade Republic plant nach eigenen Angaben eine Hotline. Im Moment läuft der Support aber nur per E-Mail. Da entfällt zwar die Warteschliefe, aber in meinem Fall musste ich ein paar Mal nachhaken, bis meine Frage halbwegs beantwortet war. Leider hatte ich das Gefühl, erstmal nur Standard-Antworten aus dem FAQ-Katalog angeboten zu bekommen. Hartnäckigkeit hilft… Das ist aber ein Vorgehen, das ich inzwischen bei mehreren Unternehmen beobachte, auch unabhängig vom Preisniveau der Produkte.
Ich habe auch schon den Support bei diversen anderen Brokern genutzt, aber mit viel banaleren Fragen – also nicht wirklich vergleichbar. Eine Internetrecherche zur Nutzerzufriedenheit bei Brokern kannst du meiner Erfahrung nach gleich sein lassen. Ich habe es probiert und schnell aufgegeben: wer in einem Portal der Sieger ist, der verliert so ungefähr im nächsten Portal. Da hilft am Ende wohl doch nur ausprobieren.
Liebe Grüße
Sarah
Wow super zusammengefasst und alles was ich wissen wollte!
Freut mich!
Ich habe jetzt mein Depot auch dort eröffnet. Bin gespannt. 🙂 Ich werde berichten wie meine Erfahrungen sind.
Super, bin gespannt auf deinen Bericht!