Renditevergleich
Depot 2019:
Wie viel Rendite erwirtschaftet dein Depot?

Renditevergleich Depot 2019 und woher weißt du eigentlich, ob Deine Rendite besonders gut war? Hast du die Rendite in deinem Depot verursacht oder war es vielleicht nur der Markt, der eh gestiegen ist?

Wenn ich mir rückblickend mein Depot 2019 anschaue, stelle ich mir diese Fragen um zu lernen, woher die Rendite gekommen ist, wie hoch diese absolut war und im Vergleich zu anderen Investoren ist. Damit versuche ich Fehleinschätzungen zu beseitigen, die durchaus vorkommen können. Auch ich bin davon nicht gefeit. Mein Renditevergleich Depot 2019 hat ergeben, dass ich eine satte Rendite von 26,2% in 2019 erwirtschaftet habe. Aber ist das jetzt gut oder schlecht? Verglichen mit was?

Schlägst du den Markt?

Wer sagt mir eigentlich ob das gut ist oder schlecht ist? Aus diesem Grunde legen wir uns eine Benchmark zurecht bzw. vergleichen unsere Rendite mit einer Benchmark. Eine Benchmark ist nur ein Vergleichsindex mit dem wir uns messen wollen. Wichtig ist, dass Du den richtigen Vergleichsindex bzw. eine Mischung aus den richtigen Indizes mit der richtigen Gewichtung auswählst. Ganz getreu dem Sprichwort: „Glaube keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast!“ 😉

In der Tat ist diese Gewichtung sehr schwer. Es gibt einfach eine ganze Menge an Vergleichsmöglichkeiten und sehr wahrscheinlich ist Dein Depot auch sehr individuell. Alleine bei Aktien hast Du folgende Merkmale unter denen Du auswählen könntest:

Internationale, nationale, große, mittlere, kleine Unternehmen, Profitabilität, dividendenstark oder wachstumsorientiert, ….

und noch eine ganze Menge mehr Kriterien. Alleine hier den richtigen Vergleichsindex zu finden, könnte schwierig werden.

Was ist der Markt? Eine einfache und praktische Definition!

Dazu kommt noch, dass ich ein recht fauler Investor bin. 😉 Für mich muss es praktisch, handlebar und einfach sein. Die Frage ist also: „Wie kann ich mein Depot mit einem Markt vergleichen und mit welchem?“

Die Lösung ist ganz einfach.

Du kannst Dir ein Musterportfolio erstellen. Das kannst du mit Excel machen oder beispielsweise bei onvista online erstellen. Hier legst du dir ein Musterprotfolio an (geht nur wenn du dich anmeldest). Dann gibst du den Wert an, den das Portfolio enthält, den Kaufzeitpunkt, die Anteile und den Kurs. Und schwuppdiwupp bist du fertig. 😉

Wenn Du nun ein reines Aktienportfolio international hättest, könntest du beispielsweise den MSCI World kaufen und zu jedem Zeitpunkt mit deinem Depot und der tatsächlichen Performance vergleichen.

Allerdings solltest du natürlich mehr als nur eine Anlageklasse in deinem Portfolio haben. Du kaufst ja sicherlich auch nicht nur eine Aktie.

Nach den Grundsätzen der Risikostreuung (Diversifikation) sollte dein Portfolio breit gestreut sein. Nicht nur in einer Vermögensklasse sondern über die Vermögensklassen hinaus.

Wie ist nun mein Ergebnis einzuschätzen?

Meine Rendite 2019 betrug im Vergleich 26,2%.

MSCI am 2. Januar 2019: 1.441,44 Punkte

MSCI am 31. Dezember 2019: 1.799,78 Punkte
Gewinn: 358,44 Punkte = 24,87%

26,2% waren also gar nicht so schlecht. Den MSCI habe ich geschlagen. Aber, halt, ich investiere gar nicht zu 100% in Aktien. Sondern ich habe noch Anleihen, Gold, Bitcoin und Rohstoffe. Wie hat aber mein Vergleichsportfolio denn nun abgeschnitten? Das war ja die ursprüngliche Idee und fairerweise müsste ich damit vergleichen, oder?

Mein Musterportfolio bestand auf 30% Aktien (großteils USA), 30% langfristig laufende US Staatsanleihen, 15% mittelfristig laufende US Staatsanleihen, 7,5% Gold, 7,5% Rohstoffe und 10% Bitcoin. Rendite = 25,4% in 2019!

Allerdings weniger Risiko als der MSCI hat, weil das Musterportfolio breiter aufgestellt ist und unterschiedliche wirtschaftliche Szenarien abbildet. Das nennt man Diversifikation. Das Musterportfolio hat den Aktienmarkt in 2019 outperformed – wer hätte das gedacht.

Das mein Ergebnis nun noch ein kleines Stück besser war, hatte aber nichts mit meinen absolut krassen Fähigkeiten als Investor zu tun, sondern ist leider nur der Tatsache geschuldet, dass Bitcoin übergewichtet war, sprich, ich zu hoch investiert war. Blöder Zufall, gutes Ergebnis!

 

Tipps zum Rendite-Vergleich

1.) Lege Dir ein Muster-Portfolio an, mit dem du einen Soll-/Ist-Abgleich hast.

2.) Definiere die Struktur deines Portfolios. Wie viel sollte in welche Anlageklasse fließen?

3.) Versuche nicht mehr als der Markt zu erwirtschaften aber versuche Verluste zu vermeiden!

4.)  Prüfe, ob du den richtigen Vergleichsindex gewählt hast. Bei vielen Fonds wird oft der falsche Index gewählt und dann sieht es so aus, als ob diese den Index schlagen (outperformen). Das ist nur sehr selten der Fall!

5.) Vermeide häufige Umschichtungen. Das verursacht Kosten und schadet deiner Rendite. Das passende Sprichwort dazu lautet: „Hin und her macht Taschen leer!“