Serienkiller Emotionen

– Rendite Ade – Serienkiller Emotionen

Die meisten Anleger verlieren gegen sich selbst und nicht gegen die Börse. Sie halten die Grundregeln nicht ein, können ihre Emotionen nicht kontrollieren und haben einen viel zu kurzen Zeithorizont. Und das führt fast immer zu einem Desaster. Du bist anders? Glaubst du nur… 😉

Vielleicht kannst du dich davor wirklich schützen und bist eher ein Mensch der rational vorgeht. Kann sein, ist aber wahrscheinlich eher nicht der Fall. Zumindest spricht die Statistik dagegen. Was denkst du darüber? Schreibe es gerne in die Kommentare.

Die meisten Menschen versuchen Rendite zu bekommen. In den meisten Fällen sollten sie erstmal versuchen, kein Geld zu verlieren und es behalten!

Teuer kaufen und billig verkaufen!

Genau das ist es, was wir nicht wollen. Wir wollen im Zweifel teurer verkaufen und billig einkaufen zumindest billiger als wir verkaufen. Und hier ist schon der erste Tipp. Selbst wenn Du kurzfristig in der Verlustzone sein solltest, darfst du nicht verkaufen. Du solltest es dir es selbst verbieten. Natürlich kommt es drauf an, von was wir sprechen. Wenn Du vernünftig deine Anlagen diversifizier hast (Diversifikation) und nicht in einem bestimmten Einzeltitel den Verlust verkraften musst, sondern in einen breiten Index bspw., ist es sehr wahrscheinlich, dass Du diese Anlage irgendwann wieder teurer verkaufen kannst als jetzt eventuell mit Verlust.

Einzelaktie oder Fonds?

Solltest Du aber beispielsweise in eine einzelne Aktie investiert haben, der es vielleicht nicht besonders gut geht, weil gerade die Branche leidet oder Managementfehler aufgetreten sind, kann es besser sein, zu verkaufen, den Schaden zu begrenzen und dann eine sinnvolle, bessere Investition zu tätigen. Du siehst, es kommt immer drauf an in welcher situation du dich gerade befindest.

Über Nacht-Test von Carl Richards

Würdest Du wieder das gleiche Portfolio kaufen? Nehmen wir mal an es hätte  einen technischen Fehler bei der Bank gegeben und abends wurden alle deine Positionen verkauft. Was würdest du tun, wenn der Bänker am Morgen anruft und Dich fragt, ob die Positionen wieder genauso gekauft werden sollten? Zum gleichen Kurs wie am Vorabend und ohne Transaktionskosten und Steuern. Wenn Du diese Frage mit Nein beantworten würdest, solltest Du kritisch Deine Positionen im Depot überdenken und eventuell verändern.

Dies ist eine gute Gelegenheit um über seine Emotionen und das eigene Portfolio zu reflektieren.

Sparplan und Co

Lege Dir einen Sparplan zu. Das Komfortable bei einem Sparplan ist die Automatisierung. Unabhängig vom Kurs wird jeden Monat zu einem bestimmten Tag gekauft. Du erreichst  damit einen Durchschnittskurs auch cost-average-effect genannt. Durch diesen Effekt hast du nicht das Risiko, dass nach einer Einmalanlage der Markt fällt und du gleich einen Buchverlust realisiert hättest.

Andersrum wenn der Markt steigt, hättest du besser keine Sparrate installiert, weil dir Gewinne nun entgangen sind. Aber grundsätzlich funktionieren Sparpläne sehr gut um rational zu bleiben.

Langer Zeithorizont hilft immer

Ein langer Zeithorizont kann alles verändern. Aber es ist sehr schwierig diesen langen Zeithorizont zu bekommen und dabei zu bleiben. Das hängt mit unser Evolution zusammen.

Ganz früher mussten wir sehr schnell reagieren, blitzartige Reflexe zeigen, die Situation neu bewerten und eine neue Strategie wählen. Dieses Verhalten ist ganz tief in uns verankert. Und genau aus diesem Grund, kann der Serienkiller Emotionen uns davon abhalten langfristige Gewinne zu realisieren. Wir kämpfen bei langen Zeithorizonten gegen die Evolution. Genau aus diesem Grunde müssen wir möglichst versuchen, so wenig wie möglich Emotionen bei unseren finanziellen Entscheidungen Gewicht zu geben.

Wenn du Geld in eine Anlage investierst, darfst du dieses auf keinem Fall kurzfristig benötigen. Das investierte Kapital muss in jedem Fall übrig und nicht verplant sein. Am Besten ist es das Geld langfristig abzuschreiben. So zu tun, als wäre es weg für die nächsten zehn Jahre. Damit kannst du dich selbst austricksen und kommst nicht in Versuchung das Geld jemals wieder anzufassen.

4 Tipps um rationaler zu entscheiden

1.) Verkaufe teurer als du eingekauft hast. Sehr simpel aber tue es auch.

2.) Frage Dich, ob Dein Portfolio wirklich zu dir passt. Der Über Nacht-Test von Carl Richard ist eine Gelegenheit zum Reflektieren!

3.) Richte Deine Zeithorizont aus. Umso länger, desto besser kannst Du mit Schwankungen umgehen.

4.) Mache es Dir schwer zu verkaufen. Das könnte sogar soweit führen, dass Du die PINs oder TANs einem sehr guten Bekannten überlässt (aber bitte nicht alle Zugangsdaten) oder bei einem SMS TAN beispielsweise die Telefonnummer deiner Eltern angibst.

Fallen Dir noch weitere Tipps ein? Bitte hinterlasse uns gerne einen Kommentar!